„Spiel Verein(t)“ verbindet Generationen – Spielbegeisterte teilen ihr gemeinsames Hobby
Osterhofen. (ls) Begriffe wie TAC, Carcassonne, Die Siedler von Catan, Wizard, Qwirkle und Die Werwölfe von Düsterwald sind den Mitgliedern von „Spiel Verein(t)“ nichts Unbekanntes. Alle, die gerne spielen und eine Gemeinschaft mit netten Leuten suchen, sind beim jüngsten Verein Osterhofens „Spiel Verein(t)“ genau richtig. Der im Mai diesen Jahres gegründete offene Verein trifft sich regelmäßig zum Spielen an unterschiedlichen Orten. Einmal im Monat findet der Spieletreff im Kolpinghaus statt.
„Gemeinsam spielen macht einfach mehr Spaß, da rücken die Osterhofener zusammen“, erläutern die beiden Vorsitzenden Angie Pfligl und Karsten Wirler. „Wir spielen alle einfach gerne. Ich persönlich schon seit meiner Kindheit“, berichtete Pfligl weiter. „Durch die Spieletage sind wir einfach so eine Clique geworden, die sich gerne zusammensetzt und spielt. Wir wollen in Osterhofen den Leuten das Spielen näher bringen, damit sich einfach wieder mit ‘Menschen’ beschäftigt wird und die Gesellschaft nicht nur vorm PC oder Handy hängt. Wir wollen Jung und Alt an einen Tisch bringen.“
Dass gemeinsam Spielen mehr Spaß macht, sieht man jetzt schon, nicht nur bei den alljährlichen Spieletagen des Kreisjugendrings (KJR), die in Osterhofen sehr gut ankommen, sondern auch bei den monatlichen Spieletreffen des KJR in Deggendorf, an denen sich stets zahlreiche Osterhofener beteiligen. So schwirrten bei Pfligl schon länger die Gedanken, solche Spieletreffen auch in Osterhofen zu veranstalten.
Auch an Ende der Osterhofener Spieletage war Karsten Wirler und Angie Pfligl klar, dass sich in Osterhofen etwas tun muss. „Es waren vier schlafmangelnde Tage und Nächte, die sich gelohnt haben“, schwärmten Stefan Ruschitschka und Karsten Wirler bereits am letzten Tag der Spieletage Osterhofen. „Kindergarten- und Grundschulkinder schenkten den Helfern so viel Lächeln und tolle Emotionen, an die man sich gerne zurückerinnert, und wo man dann auch bestätigt wird, das richtige getan zu haben.“ Beide gaben zu, dass ihnen in den kommenden Wochen etwas fehlen wird. „Es war einfach toll in die Stadthalle zu gehen, das Team um sich zu haben und gemeinsam die schönen Momente zu erleben.“ Wirler meinte damals so schön: „Morgen werde ich mit Angie Pfligl gemeinsam die Stadthalle betreten, wir werden uns in den Armen liegen und beide denken „Aus is, scho wieder san die Spieletage vorbei. Schee wars.“ Es fehlt nun etwas. Den letzten Anstoß zur Vereinsgründung gab allerdings der bundesweite Spieletag am 8. September: Der soll auch in Osterhofen und zwar im Rahmen des Ferienprogramms stattfinden, waren sich Angie Pfligl und Karsten Wirler einig. Die Stadthalle hatten sie dafür schon reserviert. Und als Verein ist der Spieletag eben leichter zu organisieren.
Die Stammgäste waren es auch, die dem Spielefieber erlegen waren und sich immer wieder zu weiteren Spieleabenden verabredeten. Ein behindertengerechter Raum im Kolpinghaus wurde danach ebenso schnell gefunden. So konnte am 15. Mai eine Gründungsversammlung abgehalten werden, bei der die Satzung vorgestellt, aber auch die Vorstandschaft gewählt wurde. Angie Pfligl und Karsten Wirler führen den Verein, Andreas Glück die Kasse, Schriftführer ist Simon Eiler. Die Vorstandschaft ergänzt Bettina Eder als Beisitzerin, Kassenprüferin ist Conny Kagerer. Angie Pfligl besitzt bereits einen großen Spielefundus, teils auch aus ihrer großen Privatsammlung. So manche Firma stellte ihr ebenso Spiele zur Verfügung. Natürlich dürfen Spiele zu den Treffs im Kolpinghaus von zu Hause mitgebracht werden. Zumal sich sicherlich viele Spiele-Erklärer im Verein finden werden, die die jeweiligen Regeln erläutern können. Zum Spielen können nicht nur Vereinsmitglieder kommen, sondern jeder. Wobei Nichtmitglieder um einen Euro Unkostenbeteiligung je Abend gebeten werden, um sich an den Fixkosten für Raummiete und Homepage zu beteiligen. Bei Vereinsmitgliedern ist dies über den Mitgliedsbeitrag in Höhe von 15 Euro abgedeckt. Ziel von „Spiel Verein(t) Osterhofen“ ist es das positive soziale Verhalten, die Kreativität, die Fantasie, die Kommunikationsfähigkeit und -willigkeit zu fördern sowie soziale Schranken und den Generationenkonflikt abzubauen. Dies zu erreichen ist ebenso wichtig, wie die Pflege und Weiterverbreitung der Spielkultur. „Hauptaugenmerk des Vereins“, so steht es auch in der Satzung geschrieben, „liegt auf regelmäßige Spieletreffen, die rechtzeitig bekanntgegeben werden“. Seit der Gründung haben sich immer mehr Spielbegeisterte gefunden, auch bei den Spieletreffs schauen immer mehr Kinder und Erwachsene vorbei. Sie alle sind von der Spielfreude und der Gemeinschaft begeistert, die der Verein ausstrahlt. Man genießt gemeinsam die Abende und teilt dabei auch – egal ob Jung oder Alt – ein tolles Hobby.
Artikel aus Donau-Anzeiger vom 24.07.2013